Die Blockade des IL-12/23-Signalwegs scheint keinen Stellenwert in der Therapie der axSpA zu haben. Welche Medikation wird dennoch weiter geprüft?
Die Blockade des IL-12/23-Signalwegs scheint keinen Stellenwert in der Therapie der axSpA zu haben. Welche Medikation wird dennoch weiter geprüft?
Kürzlich wurden drei Phase-III-Studien, welche Ustekinumab, als p40-Antikörper IL-12 und -23 inhibierend, bei der axSpA untersuchten, gestoppt, da Ustekinumab gegenüber Placebo nicht überlegen war.
Auch Risankizumab als p19-Antikörper, welcher selektiv IL-23 blockiert, konnte den primären Endpunkt nicht erreichen.
Der Phosphodiesterase-4-Inhibitor Apremilast ist für Psoriasis und Psoriasis-Arthritis zugelassen. Ist er nach neuesten Studien auch eine Hoffnung für axSpA-Patienten?
Phosphodiesterase 4 (PDE 4) vermittelt die Produktion von Zytokinen wie TNF-α, IL-23 und IL-17.
Während eine Proof-of-Concept-Studie zunächst vielversprechende Ergebnisse zeigte, liegen nun erste Analysen einer großen multizentrischen Phase-III-Studie vor, die keine Überlegenheit gegenüber Placebo zeigen konnte.
2017 wurden die Treat-to-Target Empfehlungen für Spondyloarthritiden aktualisiert. Welche Targets werden definiert?
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Die T2T-Empfehlungen raten, abgesehen von der klinischen Remission bzw. Krankheitsinaktivität von muskuloskelettalen und extraartikulären Manifestationen bzw. einer minimalen Krankheitsaktivität, zu keinen genauen Zielen. Die konkreten Targets sollten individuell und gemeinsam mit dem Patienten festgelegt werden.
Als Remission wird das Fehlen jeglicher Krankheitsaktivität in Klinik und Laboruntersuchungen verstanden.
Die Krankheitsaktivität sollte anhand validierter Instrumente auf der Basis von klinischen Symptomen und Akute-Phase-Proteinen beurteilt werden. Für die axSpA wird hier explizit der Ankylosing Spondylitis Disease Activity Score (ASDAS) empfohlen.
Quelle: Smolen JS, Schols M, Braun J, Dougados M, FitzGerald O, Gladman DD, et al. Treating axial spondyloarthritis and peripheral spondyloarthritis, especially psoriatic arthritis, to target: 2017 update of recommendations by an international task force. Ann Rheum Dis. 2018 Jan; 77(1):3–17.
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Neben diesen muskuloskelettalen Symptomen sind häufig auch extraartikuläre Manifestationen vorhanden, wie eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, Psoriasis oder eine akute anteriore Uveitis.
Nicht alle klinischen Manifestationen der Spondyloarthritiden sind bei jedem Patienten immer vorhanden und können sich auf verschiedene Weise kombinieren.
Was ist der Unterschied zwischen den GRAPPA- und EULAR-Empfehlungen?
csDMARD = konventionelle Disease-Modifying Anti-Rheumatic Drug
Im Gegensatz zur EULAR empfiehlt die GRAPPA Methotrexat nicht als präferiertes csDMARD, sondern neben verschiedenen anderen csDMARDs wie Leflunomid und Sulfasalazin ohne spezifische Präferenz. Kommt es zu einem Einsatz einer Biologika-Therapie, welche nach GRAPPA-Empfehlung auch bei besonders schwerer oder aktiver peripherer Arthritis oder Hautbeteiligung ohne vorherige csDMARD-Therapie erfolgen kann, so empfiehlt die GRAPPA auch hier TNF-Inhibitoren neben IL-17- (Secukinumab) und IL-12/-23-Inhibitoren (Ustekinumab).